Die Qual der Wahl

So vermeiden Sie falsche Technologieentscheidungen

Selten bekommen wir Anfragen von Unternehmen oder Startups mit relativ fest definierten Anforderung, bzw. einem Anforderungskatalog, der meist schon die Technologie, oder zumindest schon eine Richtung vorgibt.

Nicht allzu selten ist es jedoch, das bereits eine Umsetzung mit allseits bekannten Content Management Systemen wie Wordpress, TYPO3, Drupal oder bekannten technologien wie Elixir, PHP Angular JS oder React JS gefordert werden.

Grund dafür sind oftmals Mitarbeiter bzw. Redakteure, die der Meinung sind, das sie beste Lösung bereits zur hand haben. Gerade von Redakteuren hören wir oft, das WordPress das Tool ist, womit Sie Ihre Firma sich nach außen präsentieren muss.


Doch worauf basiert diese Meinung?

Oftmals leider auf nicht sehr subjektiven und recht persönlichen Präferenzen. Im Extremfall sogar auf nur wenigen von Außen, überprüften Referenz im Netz. Meist werden diese dann gar nicht hinterfragt und aufgrund von Zeitmangel nicht weiter recherchiert.


Gewohnheit & persönliche Vorlieben als Stolperstein


Wenn es darum geht zu entscheiden, wie eine Webseite, APP, oder Anwendung umgesetzt wird, ist es wichtig zu beachten, dass oftmals individuelle Meinungskonstrukte und sehr subjektive Perspektiven die internen Entscheidungsprozesse dominieren. Selten basieren diese auf relevanten Studien oder vorab langwierigen Evaluationsprozessen.

Wenn eine Person das Sagen hat, die bspw. Davon überzeugt ist ein Projekt mit Elixir umsetzen zu müssen, weil es “state of the art” ist und die Kollegen, die am Entscheidungsprozess beteiligt sind, übermannt, kann dies sehr fatale Folgen haben.

Wenn beispielsweise eine Person, die das Sagen hat, sich für eine nagelneue Technologie wie Elixir entscheidet, weil “man das ja jetzt so macht”, dann schwimmen Sie mit dem Trend.

Es kann aber fatale Folgen haben, wenn diese Entscheidung nicht zu Ihrem Unternehmen past und sie jetzt um die Handvoll guter Elixir-Entwickler mit anderen Unternehmen konkurrieren.

Hinter jeder Meinung steht ein Mensch mit einer individuellen Einstellung und einer Sicht auf die Welt, die einzigartig ist. Wenn die Person nicht gerade einen starken Charakter hat und ihre Meinung vertreten kann, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie Äußerungen trifft um zu gefallen oder einen möglichen Konflikt zu vermeiden.

Oftmals aber auch, weil sie, im Beispiel der Programmiersprache möglicherweise keine anderen Technologien kennt und somit auch keinen anderen Weg um eine Lösung zur aktuellen Frage zu erarbeiten.

Es gilt auf jeden Fall zu vermeiden, Entscheidungen im Vorfeld zu treffen, nur weil eine Person davon überzeugt ist, dass XY eingesetzt werden muss.

Wenn Sie bereits von dem Dunning Kruger Effekt gehört haben, dürfe Ihnen bekannt sein, dass wir immer nur das sehen bzw. Wiedergeben können, was wir auch selbst kennen und verstehen können.



Den Bedarf evaluieren

Bevor Sie eine Technologieentscheidung treffen ist es wichtig sich zumindest grob darüber Gedanken zu machen, was Sie brauchen und wo Sie sich in Zukunft hinbewegen wollen.

Insofern Sie ihr Konzept noch nicht validiert haben und mit Ihrem Startup gerade noch in der Prototypingphase sind, sollten Sie bereits ein existierendes Konzept und eine Roadmap definiert haben.

Falls Sie das noch nicht haben, können wir Ihnen beratend mit unserem Team zur Seite stehen und sie dabei unterstützen, das Konzept zu gestalten.

Was kann passieren, wenn dies nicht passiert und man mit einer Voreingenommenheit an das Projekt ran geht?

Die Auswirkungen können überaus vielfältig sein. Sie lassen sich generell auch nicht so einfach feststellen. In den meisten Fällen jedoch, können sorgen Sie für ein ausgesprochen großes Maß an technical debt oder immense Mehrkosten durch die Neugestaltung der gesamten App sorgen.

Das gilt es natürlich zu vermeiden. Besonders in der Start-up-Phase kann dies ein kritischer Faktor sein, der über Erfolg oder Misserfolg einer Unternehmung entscheidet.



Benötigen wir eine Entscheidungsmatrix?


Unsere Antwort ist ein klares Ja. Ein gut durchdachtes und geplantes Projekt, das von Anfang an auf einem soliden Fundament fußt, wird ihnen später viel Arbeit und mögliche lange Nächte ersparen.

Machen Sie nicht den Fehler Entscheidungen nur aufgrund von individuellen Meinungen und Perspektiven zu treffen. Stellen Sie eine Entscheidungsmatrix auf, die Ihnen dabei hilft die richtige Entscheidung zu treffen. Nehmen Sie sich die Zeit; lassen Sie sich nicht von Stress und fehlenden Kapazitäten dazu überreden unüberlegte Entscheidungen zu treffen.

Stellen Sie sicher, dass die entsprechende Technologie die Sie präferieren, auch wirklich für Ihren Bedarf geeignet ist.

Hier ein paar Fragen, die Sie sich stellen sollten:

  • Wie flexibel müssen wir später sein?
  • Ist die bisher eingesetzte Technologie die richtige?
  • Sind die Äußerungen der Kollegen und die damit verbundenen Möglichkeiten hinterfragt worden?
  • Was will ich mit meiner Anwendung erreichen?
  • Müssen externe Anwendungen über API Schnittstellen mit eingebunden werden?
  • Soll mein System später Informationen über eine Schnittstelle zur Verfügung stellen?
  • Kann ich bei dieser Technologie auf Qualitätsstandards und Best Practices zurückgreifen?
  • Ist es mir möglich, effektiv Änderung an bestehenden Tools vorzunehmen?
  • Ist das Ökosystem stabil oder kommen ständig neue Libraries hinzu und alte werden ‘weggeworfen’?


Welche Technologie ist die richtige für mich?

Das lässt sich ad hoc natürlich schwer sagen. Generell gibt es für jede Anwendung das richtige Tool, oder auch mehrere zur Auswahl stehende Möglichkeiten. Es sollte immer die Prämisse sein, dass Sie, bevor Sie eine Entscheidung treffen, ausführlich evaluieren, ob die von Ihnen vorausgewählte Technologie auch wirklich infrage kommt bzw. Den Anforderungen gerecht wird.

Beispielsweise können Sie mit Ruby on Rails hervorragend ‘bootstrappen’. Aufgrund des Frameworks kommen Sie schnell voran. Wenn es darum geht, eine mobile Anwendung zu schreiben, kommt das natürlich nicht mehr infrage. Dann müssen Technologien wie React Native, Java oder Objective-C verwendet werden.

Auch hier sei wieder erwähnt, dass es wichtig ist, für jeden Einsatz das richtige Tool zu definieren.

Sie können beispielsweise keinen Husky vor einen Karren spannen, weil er nicht die nötige Zugkraft hat. Zwei Ochsen hingegen machen beim Fortbewegen von schweren Gütern wiederum Sinn. Gleiches gilt für Ihr Projekt.

Treffen Sie nicht hastig eine Entscheidung, nur weil einer Ihrer Mitarbeiter davon überzeugt ist. Evaluieren und Untermauern Sie Ihre Entscheidung auf Fakten und Objektiven Statistiken, nicht auf Bauchgefühl.

Wir helfen Ihnen gerne dabei und Beraten Sie in einem ausführlichen Meeting über die Möglichkeiten, um Ihr Projekt erfolgreich zu machen.

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